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Unter dem augenzwinkernden Motto „St.ABIl – noch hält der Bunker“ wurde am Samstag, dem 5. Juli 2025, die Abiturientia des Gymnasiums St. Michael in Paderborn feierlich verabschiedet. In einem stimmungsvollen Festakt in der Sporthalle nahmen Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs 2025 ihre Abiturzeugnisse entgegen – begleitet von ihren Familien und Lehrkräften.

Den feierlichen Rahmen eröffnete Schulleiter Claudius Hildmann mit einer nachdenklich-ermutigenden Ansprache, in der er die „StABIlität“ des Abimottos deutete. Die Anspielung auf das Schulgebäude, und die vielen Bauvorhaben an eben diesem, wies er zurück mit dem Hinweis, dass St.Michael - auch wenn es von Wetterkapriolen wie dem Tornado (2022) und unlängst dem Starkregen (2025) in Mitleidenschaft gezogen werde, dennoch seit 1658 allen Unwägbarkeiten zum Trotz standhalte. Im übertragenen Sinne deutete er den Begriff stabilitas, ergo Standhaftigkeit, Dauer, Stärke und bewertete den Ablauf der Schulzeit der diesjährigen Abiturientia als stabil.  Eben diese Stabilität wünschte er den Schülerinnen und Schülern auch für ihr zukünftiges Leben außerhalb eines geregelten Schulalltags. Dabei schlug er auch kritisch-reflektierte Töne an und forderte die jungen Erwachsenen auf, Verantwortung für eine immer komplexere Welt zu übernehmen, die sich im besonders für ihre Generation herausfordernden Wandel befinde. „Egal wo“, betonte Hildmann, „bringen Sie sich stabilisierend ein und prägen Sie unsere Gesellschaft mit einer moralischen Standhaftigkeit von Ihrer Position aus.“ Außerdem lud er die Absolventinnen und Absolventen ein, jederzeit an ihre Schule als Ehemalige zurückzukehren und sich der Stabilität sowohl im Inneren als auch im Äußeren der Schule - nach Abschluss der Bauvorhaben - zu vergewissern. „Bleiben Sie stabil und geborgen unter Gottes Segen“ lautete der abschließende Wunsch des Schulleiters für die Abiturientinnen und Abiturienten.

Für den Schulträger sprach der Vertreter der kirchlichen Schulaufsicht, Studiendirektor Simon Stürenberg. In seinem Grußwort richtete er auch die Glückwünsche des Domprobstes, Monsignore Joachim Göbel, aus. Als Schülerinnen und Schüler einer Schule mit explizit katholischem Profil, die nicht per se besser, aber anders sei, gäbe es ein reguliertes Verhältnis zur Religion. In seiner Ansprache stellte er weiter die Frage, ob man lernen könne, religiös zu sein. Er hob hervor, dass man lernen könne, warum es sich lohne religiös zu sein. Weiterhin ermutigte Herr Stürenberg die Schülerinnen und Schüler, auch auf ihrem weiteren Lebensweg Fragen zu stellen und das Leben mutig zu gestalten und so den Mehrwert ihrer Schullaufbahn an ihrem Gymnasium St. Michael zu erkennen: „Halten Sie stabil den Himmel offen -Es lohnt sich!“ 

Frau Wintermantel vom Ehemaligenverein VeSch hieß die Abiturientinnen und Abiturenten im Kreis der Ehemaligen willkommen und auch wenn die Schulzeit sicher kein „Wellnessurlaub“ gewesen sei, wäre an St.Michael das Fundament gelegt worden: „Der Bunker hält -  und ihr auch! Türen auf und rein in die Welt!“

Besonders persönlich und mit einem spürbaren Bezug zum Schulalltag war die Rede der Elternvertretung. Frau Tarampouskas und Herr Zenker zeichneten ein Bild einer Schulgemeinschaft, die vom „Tag der offenen Tür-Marathon“  an über pandemiebedingte Herausforderungen, bis hin zu den letzten Prüfungen geprägt gewesen sei von gegenseitigem Respekt, Teamgeist und dem Erdulden der steten Baustellensituation – passend zum gewählten Motto. Ihre Kinder seien an St.Michael stets gut behütet gewesen, hätten die Baustelle „gerockt“ und sich zu starken und selbstbewussten jungen Menschen entwickelt. „Mensch und menschlich sein ist viel wichtiger als gute Noten“- diese positive Erfahrung hätten sie an St.Michael gelernt und dafür bedankten sich Frau Taramouskas und Herr Zenker stellvertretend für alle Eltern des Abiturjahrgangs beim Lehrerkollegium.

Die Stimme des Jahrgangs ergriffen anschließend zunächst die Schülersprecher*innen Emmaly Meyer und Luisa Schäfers und resümierten bereits mit ein bisschen Abstand zum bisherigen Schulalltag: „Schule war mehr als Unterricht und Leistungsdruck. Die gewonnenen Freundschaften haben gezeigt, wie viel wir gemeinsam schaffen können.“ Der „Umbau“ sei auch metaphorisch gesprochen bei ihnen als Schülerschaft als persönliche Entwicklung zu sehen.

Stellvertretend für die ganze Abiturientia sprachen dann auch noch Anne Brand, Lisa-Marie Josephs und Philip Wibbe. Seine Botschaft an die Mitschülerinnen und Mitschüler war klar: „Wir haben durchgehalten, der Bunker hat gehalten.“ Anne Brand und Lisa-Marie Josephs ließen die Schulzeit ebenfalls Revue passieren und dankten allen für den Zusammenhalt, die sozialen Kontakte und Freundschaften. Sie seien jetzt bereit für Veränderung und „frischen Wind in den Segeln“, den Start in einen neuen Lebensabschnitt.

Die Abiturientia, die Eltern und die Schulleitung fanden alle mehr als lobende Worte besonders auch für die „Stufenmutti“, die Stufenleitung Frau Daniela Gertzen, die ihre Schützlinge stets in einer engen, herzlichen Verbindung als Ansprechpartnerin für alle Probleme unterstützt habe und immer 200% für alle Belange gegeben habe.

Sr.M.Ulrike, die als Oberstufenkoordinatorin zum letzten Mal eine Abiturientia zum Abitur geführt hat, erzählte die Geschichte vom etwas behäbig und plump wirkenden Pinguin, der aber perfekt an seine Umgebung angepasst sei. Sie schloss daraus das Fazit, sich nicht von Äußerlichkeiten ablenken lassen. Jede/r habe einen eigenen Wert, eine eigene Bestimmung. Entsprechend leitete sie dann zu den Ehrungen für  die vielfältigen Bereiche des Schulalltags (SV, Theater-AG, Poetry Slam, sportliche Erfolge…) über, in denen sich Schüler/innen der Abiturientia im Laufe ihres Schullebens verdient gemacht haben. Geehrt wurden vom Vorsitzenden des Elternfördervereins Herrn Dr. Siebe ebenfalls besondere schulische Leistungen in einzelnen Fächern und die besten Abiturzeugnisse.

Musikalisch begleitet wurde die Feier gewohnt eindrucksvoll vom symphonischen Blasorchester (Leitung: Frau Jung und Herr Gräf) und ganz unterschiedlichen musikalischen Beiträgen der Abiturienten Philip Wibbe (Hip-Hop Performance als Edler Baron) und Louis Fokin (klassisches Klavierstück), die mit gefühlvollen wie dynamischen Beiträgen für besondere Momente sorgten und die emotionale Atmosphäre der Veranstaltung unterstrichen. Entsprechend schloss Philip seine Performance mit dem Wunsch für alle: „Etwas Großes schaffen, ein Erbe hinterlassen“.

Nach der feierlichen Zeugnisübergabe wurde beim Zusammenkommen auf dem Schulhof auf das bestandene Abitur angestoßen und viele Erinnerungsfotos geschossen. Diese Eindrücke finden sich in der Galerie.

Die gesamte Schulgemeinschaft gratuliert der Abiturientia 2025 herzlich zum bestandenen Abitur und wünscht allen Absolventinnen und Absolventen Gottes reichen Segen, persönliches Glück, Zuversicht und Zufriedenheit auf ihrem weiteren Lebensweg.

 St.ABIl – ihr habt es bis hierhin geschafft - Stabil soll es auch für euch in Zukunft weitergehen!

 

Text / Fotos: V. Renken